Eines haben Amateur- und Profifußball gemein: Es gibt kaum einen Spieltag, an dem nicht im Strafenkatalog. nachgeblättert wird. Mal schlagen Spieler und Betreuerteam über die Strenge, mal die Zuschauer. Im Profifußball hat ein Team aus dem Revier die meisten Strafen auf sich vereint: Strafen-König der Saison 2021/2022 ist der VfL Bochum.
Am Saisonende wird meist noch einmal auf die zurückliegenden Monate geschaut. Auch auf die vom DFB-Sportgericht ausgesprochenen Strafen lohnt sich ein erneuter Blick. Da liegt der VfL Bochum ganz weit vorne. Nicht nur im Revier zahlte er das meiste Geld, sondern gar deutschlandweit im Profifußball. Insgesamt 116.000 Euro kamen in der Aufstiegssaison der Bochumer zusammen. Angefangen hatte alles mit einem Becherwurf. Nein, nicht DEM Becherwurf, zu dem kommen wir noch. Erstmals flog ein Becher zu Beginn der Saison im Spiel gegen den FSV Mainz Richtung gegnerischer Spielerbank. Strafe: 1000 Euro.
VfL Bochum ist auf Bewährung, BVB zahlt für Pyro
Richtig teuer wurde es dann Mitte April: Zu einer Zahlung von insgesamt 115.000 Euro verurteilte das DFB-Sportgericht den VfL. Weil auch im Derby gegen Borussia Dortmund im Dezember 2021 (2000 Euro), im Spiel gegen Union Berlin (10.000 Euro) und im Pokalspiel gegen den SC Freiburg (3000 Euro) Becher flogen. Und es schließlich zu DEM Becherwurf gegen Borussia Mönchengladbach kam. Das Spiel wurde beim Stand von 0:2 abgebrochen, nachdem Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann von einem Becher am Hinterkopf getroffen wurde (100.000 Euro).
Die Folgen: Dem VfL droht ein Zuschauer-Teilausschluss, sollten seine Fans in naher Zukunft erneut auffällig ("erhebliche unsportliche und strafbewehrte Vorfälle") werden. Die Strafe ist bis zum 30. Juni 2023 auf Bewährung ausgesetzt. Betroffen wäre davon die gesamte Südtribüne. Außerdem muss der Verein bis Endes des Jahres ein hochauflösende Videoüberwachungssystem im Ruhrstadion installieren sowie auf ein Pfandbecher-Mehrwegsystem bis zum Beginn der kommenden Saison umstellen.
Auch bei Schalke und beim MSV Duisburg fliegen Gegenstände
Auch weitere Revierklubs mussten für Fanvergehen gerade stehen. Borussia Dortmund zahlte insgesamt 33.500 Euro. Die Gründe: Flitzer (Pokalspiel gegen Wiesbaden und Ingolstadt), Böllerzündungen (Pokalspiel gegen Wiesbaden), Becherwürfe (Mainz) und mit 22.000 Euro schlug die Pyro-Show in Köln zu Buche.
Jeweils einmal zahlten der FC Schalke 04 (3000 Euro für Becherwürfe beim Pokalspiel in Villingen) und der MSV Duisburg (450 Euro fürs Werfen von Gegenständen beim Spiel gegen Mannheim).